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Versmolder Jusos demonstrieren in Dresden gegen Nazis

Veranstaltungen

Gruppenbild mit Frauenkirche

Vor genau 65 Jahren wurde Dresden von alliierten Bombern großflächig zerstört. Dem Bombardement fielen mehrere tauend Menschen zum Opfer. Seit den 90er Jahren mißbrauchen Rechtsextreme die Trauer der Menschen. Indem sie den Luftangriff auf Dresden als „Bomben- Terror“ und „Bomben- Holocaust“ bezeichnen, versuchen sie die Geschichte umzudeuten. Jedes Jahr rufen rechte Gruppen international zu einem sogenannten „Trauermarsch“ durch die Stadt auf. Der Naziaufmarsch in Dresden ist der größte in Europa.

Ein Bündnis aus Antifa- Gruppen, Jusos, Gewerkschaften und Grüner Jugend riefen unter dem Motto „Nazifrei! Dresden stellt sich quer“ zur Teilnahme an der Gegendemonstration und Sitzblockaden auf. Diesem Aufruf folgten die Versmolder Jusos gern. Da in einem Bus der NRWJusos kein Platz mehr für die Versmolder war, mieteten sie sich einen Kleinbus und fuhren auf eigene Faust nach Dresden.

Um rechtzeitig anzukommen, ging es für die fünf Versmolder und einen Gütersloher Jusos mitten in der Nacht los. Verschneite Autobahnen und Glätte erschwerten die Reise. Mit etwas Verspätung in Dresden angekommen, versuchten die Versmolder Jusos sich mit den aus Dortmund angereisten Jusos zu treffen.

Dieses Vorhaben scheiterte aber. Der Weg zum Albertplatz, auf dem sich die Hauptgruppe aufhielt, führte über die Carolabrücke an der Synagoge. Polizei und Bundespolizei hatten aber die Brücken über die Elbe für Demonstranten gesperrt, um Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Teilnehmern zu vermeiden. Die Versmolder Jusos schlossen sich einer Gruppe Hannoveraner Jusos an und suchten gemeinsam vergeblich nach einer Möglichkeit die Elbe zu überqueren. So blieben die Versmolder Jusos unfreiwillig in der Inneren Altstadt und reihten sich in die Menschenkette ein, die um die Altstadt geschlossen wurde.

An den Gegendemonstrationen nahmen nach ersten Informationen mehr als 10.000 Menschen teil. Ungefähr 6.000 Rechtsextreme – und damit weniger als im Vorjahr – standen dem gegenüber. Der größte Teil des Naziaufmarsches blieb aber auf dem Schlesischen Platz vor dem Neustädter Bahnhof stecken. Demonstranten versperrten mit Sitzblockaden auf den vereisten Straßen alle Zufahrtswege.

Gegen 17 Uhr kapitulierten die Nazis vor dem Widerstand, bliesen ihre Demonstration ab und verließen Dresden wieder. Eine Stunde später traten auch die Versmolder Jusos ihre Heimfahrt an. Genau so spät, wie es losging, endete es auch. Mitten in der Nacht kamen sie nach Hause.
„Es war ein besonderes Erlebnis!“, sagt Benjamin Wegenk, Vorsitzender der Versmolder Jusos und fügt hinzu: „Anstrengend! Aber beim nächsten Mal sind wir wieder mit dabei!“.